Prospektionen Glemmtal 2017 – Urgeschichtliches Bergbaurevier von Viehhofen
Wie im Vorjahr kam es auch im Sommer 2017 wieder zu archäologischen Untersuchungen im urgeschichtlichen Montanrevier von Viehhofen (Bez. Zell am See/Salzburg). Die auf Initiative des Instituts für südostalpine Bronze- und Eisenzeitforschung ISBE durchgeführten Arbeiten hatten die Verortung und Kartierung bereits bekannter, aber auch neuer Fundstellen zum Ziel.
Durchgeführt wurden die mehrwöchigen Geländearbeiten von Manuel Scherer-Windisch und Daniel Brandner vom Forschungszentrum HiMAT (History of Mining Activities in Tyrol and adjacent areas – impact on environment and human societies) der Universität Innsbruck. Dabei konnten, die bereits aus der Vergangenheit bekannten Lokalitäten (Pittioni/Preuschen 1955; 1956) um weitere ergänzt werden. Diese neuen Fundstellen zeigen dieselben Charakteristika und können ebenfalls als prähistorische Schmelzplätze angesprochen werden. Das Fundspektrum reicht von Keramik über Steingeräte zur Aufbereitung des Erzes bis hin zu unterschiedlichen Schlacken, den Abfallprodukten bei der Kupfererzverhüttung.
Durch die Erfassung der flächenmäßigen Ausdehnung der prähistorischen Montantätigkeiten erkennt man, dass es sich um ein weiteres großes prähistorisches Bergbaurevier inmitten der Ostalpen, zwischen den intensiv untersuchten Revieren im Kitzbühler Raum und dem Salzburger Mitterberg handelt. Dennoch zeigt sich bisher nur ein kleiner Ausschnitt dieser urgeschichtlichen Nutzung, weitere Arbeiten sind nötig, um das ganze Ausmaß zu erfassen. Eine Kampagne für 2018 ist bereits in Planung, diese soll erneut montanarchäologische Prospektionen, aber auch geomagnetische Messungen beinhalten.
