Im Gebiet von Viehhofen (Pinzgau, Salzburg) liegt eine bedeutende Kupfererzlagerstätte der Ostalpen. Seit der Bronzezeit wird in diesem Gebiet Kupfer abgebaut, das hier vor allem in Form von Kupferkies vorliegt. Obertägig lassen sich auch heute noch eindrucksvolle Reste, wie etwa Scheidehalden und Pingen, feststellen. Das bronzezeitliche Abbaugebiet auf der Wirtsalm (heute Dengelalm) wurde bereits 1912 durch den Fund von Klopf- und Reibsteinen bekannt. 1955 fanden eine erste umfassende wissenschaftliche Untersuchung des Areals und eine Kartierung/Vermessung der durch die Abbautätigkeit entstandenen Strukturen durch E. Preuschen und R. Pittioni statt. Zudem konnten im Zuge dieser Begehungen drei urnenfelderzeitliche Bronzenadeln aufgelesen werden, die einen ersten Ansatz für eine chronologische Einordnung der Fundstelle lieferten. Weitere Anhaltspunkte für eine prähistorische Bergbautätigkeit lieferten im Rahmen mehrerer Begehungen aufgelesene Keramikfragmente, die ebenfalls in die frühe bzw. ältere Urnenfelderzeit zu datieren sind sowie diverse Klopf- und Reibsteine.
Die archäologischen Funde aus Viehhofen zählen zu den wichtigsten Zeugnissen prähistorischen Bergbaues in den Ostalpen und künden von der überregionalen, wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung dieses Kupferabbaugebietes.
Im Sommer 2015 fand eine erste Begehung der Fundstelle auf der Wirtsalm durch das Institut für südostalpine Bronze- und Eisenzeitforschung ISBE statt, im Rahmen derer das Interesse an diesem eindrucksvollen Ensemble prähistorischer Bergbautätigkeit geweckt wurde. Diese Initialzündung führte im darauffolgenden Jahr zur Durchführung von geophysikalischen Messungen und einer für den Sommer geplanten Ausgrabung.
Da das Gelände sehr steil in Richtung Westen abfällt und zudem großteils dicht mit Fichten bewachsen ist, wurden zwei Bereiche, die sich einerseits durch geringen Bewuchs und andererseits durch eine mäßige Hangneigung bzw. annähernd ebene Fläche auszeichneten, für die Geomagnetik-Messungen (Durchführung Sebastian Pfnorr, Fa. Posselt & Zickgraf Prospektionen GbR) ausgewählt. Die dabei festgestellten Anomalien lassen an einigen Stellen auf durch die Einwirkung von Hitze veränderte Bodeneigenschaften schließen. Parallel zu den Messungen erbrachten vor allem die im Bereich der Scheidehalden durchgeführten systematischen Begehungen einige Fundstücke, wie Teile von Bronzenadeln, einige Keramikfragmente, steinerne Reibplatten, Klopfsteine und Tierknochenbruchstücke.