Feldbegehungen oder Surveys sind äußerst wichtige Grundlagen für die Erforschung einer archäologischen Landschaft. Wo immer Menschen einst lebten hinterließen sie Spuren, die man auch noch Jahrhunderte oder Jahrtausende später zu lesen vermag.
Diese bestehen einerseits aus den Resten von Gebäuden und andererseits aus den durch die Bedürfnisse des täglichen Lebens entstehenden Abfallprodukten, wie sie etwa bei der Zubereitung von Nahrung, der Aufbewahrung von Nahrungsmitteln, der Erzeugung von Werkzeugen oder der Bekleidung etc. anfallen. So bieten etwa bei Begehungen aufgelesene Bruchstücke von Töpfen und Schalen aus Keramik einen wertvollen Hinweis auf einstige Siedlungen und deren zeitliche Einordnung. Außerdem blieben Strukturen von Bauwerken aus Holz oder Stein, zur Verteidigung dienender Gräben und Wälle oder die Reste von Hügelgräbern erhalten, deren künstliche Entstehung man trotz Verfall, Erosion, landwirtschaftlicher Bearbeitung und Bewuchs noch erkennen kann.
Eines der vorrangigen Forschungsziele des Institutes für südostalpine Bronze- und Eisenzeit ISBE besteht in der umfassenden Betrachtung einer solchen „archäologischen Landschaft“ mit ihren Siedlungen, Wegverbindungen, wirtschaftlichen Grundlagen, kulturellen und sozialen Besonderheiten.
So zählt das „Lesen“ der in der Erde gespeicherten Informationen zu einer der wichtigsten Quellen der archäologischen Forschung!