Die hallstattzeitliche Siedlung auf dem Falkenberg
Auf dem Falkenberg nahe der Stadt Judenburg, einem die fruchtbare Ebene des Aichfeldes gegen Westen abschließenden schmalen Höhenrücken, befindet sich eine bedeutende Siedlung der Hallstattzeit. Aufschlüsse über die Ausdehnung der Siedlung, die sich auf ca. 60 ha Fläche erstreckt, erbrachte die Auswertung von LIDAR-Daten, die künstlich geschaffene Terrassierungen sichtbar werden ließen. Im Zuge von archäologischen Ausgrabungen (2006─2011) wurden Bereiche dieses Areals untersucht.
Auf dem Falkenberg lebten von ca. 800 v. Chr. bis etwa zur Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. ca. 3.000 bis 4.000 Menschen, die der Nachwelt wertvolle Zeugnisse ihres Lebens und Wirkens hinterließen. Neben den Strukturen ihrer Holzgebäude blieben vor allem Bruchstücke von Keramikgefäßen erhalten. Es konnten aber auch Trachtbestandteile, Wagenteile, Waffen, Reibplatten und Reibsteine, Webstuhlgewichte, Spinnwirtel u. v. m. gefunden werden.
Der Falkenberg bot wichtige Grundlagen, die wohl zum Reichtum und zur Bedeutung der „Fürsten“ von Strettweg beitrugen: Er birgt einen äußerst wertvollen Bodenschatz, das Eisen, und er besitzt eine sehr günstige Lage an überregional wichtigen Verkehrs- und Handelsverbindungen. Eine davon verläuft in Ost-West-Richtung mit mehreren Verbindungsmöglichkeiten nach Süden, die andere führt in Richtung Norden nach Hallstatt. Von dort wurde das Salz in weite Teile Europas verhandelt und u. a. gegen Luxuswaren eingetauscht. Diese Wege boten den Bewohnern des Falkenberges eine ausgezeichnete Möglichkeit, den vorbeiziehenden Händlern das auf dem Falkenberg abgebaute und verhüttete Eisen anzubieten. In der fruchtbaren Ebene des Aichfeldes befanden sich kleine Siedlungen, die die landwirtschaftliche Subsistenz für diese „Zentralsiedlung“ sicherten.